Naturparkstationen Berner Pärke

Gantrisch region
Gantrischregion. Foto: Roger Bär


Naturpärke lassen sich als Modellregionen für eine nachhaltige Entwicklung bezeichnen. Die wertvollen Landschaften weisen eine hohe biologischen Vielfalt auf, sie fördern das Bewusstsein und Verständnis für naturnahe Lebensräume. Und sie bieten den Bewohner*innen die Chance einer ökologisch und sozial verträglichen wirtschaftlichen Nutzung – sei dies mit Regionalprodukten, Landwirtschaft oder mit Tourismus. Gerade die touristische Wertschöpfung ist aber auch ein Beispiel für Zielkonflikte zwischen Schutz- und Nutzungsinteressen.

In diesem Umfeld siedelt sich das Projekt Naturparkstationen Berner Pärke der Wyss Academy for Nature und des Kantons Bern an. In den bernischen Naturpärken Chasseral, Diemtigtal und Gantrisch sollen neue Ideen entwickelt sowie die Nachhaltigkeit für Besucher*innen greif- und erlebbar gemacht werden.

Forschung schafft Mehrwert

Damit im Projekt Synergien optimal genutzt und Mehrwert geschaffen wird, unterstützt das CDE das Projekt wissenschaftlich. Ziel der Forschungsbegleitung ist es einerseits, die Diskrepanz zwischen Wissen und Handeln zu überwinden und mit allen Schlüsselakteuren rund um die Berner Pärke neue, nachhaltige Angebote zu erarbeiten.

Andererseits verbindet die wissenschaftliche Begleitung globale und lokale Erkenntnisse zu Naturpärken. Damit soll eine wechselseitige Inspirationsquelle für Innovationen und nachhaltige Entwicklung in Naturpärken entstehen.

Ziele und Vorgehen

Konkret geht es in der Forschungsbegleitung um drei zentrale Fragen:

  1. Wie lässt sich die Wirksamkeit von Wissensvermittlung und Sensibilisierungsmassnahmen messen und erhöhen?
  2. Wie sind Zielkonflikte zwischen Nachhaltigkeitszielen zu minimieren und Synergien zu erhöhen?
  3. Wie können Konflikte zwischen dem Schutz und der (Freizeit-)Nutzung der Natur verringert werden?

Gegliedert ist die Forschungsarbeit in fünf Arbeitspakete:


Im ersten Arbeitspaket werden theoretische und angewandte Konzepte wissenschaftlich aufbereitet: zu Sensibilisierung und Wissensvermittlung in Naturparkstationen, zu Schutz und Nutzung von Landschaft und Natur sowie zu Interaktionen zwischen Nachhaltigkeitszielen.

Im zweiten Arbeitspaket führen die Wissenschaftler*innen gemeinsam mit den Schlüsselakteuren der drei Naturpärke eine Situationsanalyse durch. Diese soll für jeden der drei Pärke Schutz- und Nutzungsansprüche sowie aktuelle und potenzielle Zielkonflikte sowie mögliche Synergien identifizieren. 

Das dritte Arbeitspaket dient dazu, gemeinsam mit den drei Naturpärken, dem Kanton und weiteren Akteuren innovative und wirksame Wissensvermittlung und Sensibilisierungsmassnahmen zu erarbeiten. Damit sollen in den Berner Pärken längerfristig Konflikte zwischen Schutz und (touristischer) Nutzung von Landschaft und Natur reduziert sowie Synergien zwischen Nachhaltigkeitszielen besser genutzt werden.

Das vierte Arbeitspaket fasst die Ergebnisse und Erfahrungen zusammen und bereitet sie so auf, dass sich die Resultate sowohl auf nationaler wie internationaler Ebene angepasst anwenden lassen.

Das fünfte Arbeitspaket fokussiert auf den Wissens- und Erfahrungsaustausch mit Pärken im In- und Ausland mit dem Ziel, innovative und wirksame Lösungen für mehr Nachhaltigkeit anzustossen.