Konflikte unter Viehhaltern
«In Ostafrika sind die Auswirklungen solcher invasiver Arten besonders gravierend», unterstreicht Sandra Eckert, Wissenschaftlerin am CDE. «Denn hier leben viele Menschen noch von der Landwirtschaft und hängen sehr stark von Gras- und Ackerland, natürlichen Wasserquellen oder Wäldern ab.» Geht nutzbares Land verloren, wachsen die Konflikte zwischen sesshaften Bauern und nomadisierenden Hirten an.
Trotz der zunehmenden Probleme, die Prosopis juliflora und andere invasive Gehölze verursachen, fehlte es bislang an verlässlichen Informationen, wo, wie und in welchem Umfang natürliche Ressourcen und Menschen betroffen sind. «Das erschwert es, koordiniert vorzugehen», so die Wissenschaftlerin.
Forschung zeigt das wahre Ausmass auf
Das Forschungsprojekt «Woody weeds», in dem Wissenschaftler_innen aus der Schweiz, Äthiopien, Kenia, Tansania und Südafrika zusammenarbeiten, hat zum Ziel, dies zu ändern. In einer kürzlich veröffentlichten Teilstudie legten die Forschenden dar, dass in der Afar-Senke bereits 1,17 Millionen Hektar Land von der Invasion von Prosopis juliflora betroffen sind. Neueste Ergebnisse, die auf einem Vergleich mit der früheren Landnutzung beruhen, verdeutlichen zudem: Zirka 30 Prozent davon waren Grasland – die Grundlage der traditionellen, extensiven Weidewirtschaft.