Lebenswerte Zukünfte gestalten – Experimente zu verkürzter Arbeitszeit

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Illustration: Dezentrum


Inmitten von Klima- und Gesundheitskrisen, Fachkräftemangel sowie Ängsten vor Globalisierung und Digitalisierung steht die Schweiz vor grossen Herausforderungen.

Es gibt Pionierunternehmen und Stimmen, die in der Arbeitszeitverkürzung einen zukunftsweisenden Lösungsansatz dafür sehen. Studien des CDEs und weiteren Forschungsgruppen haben gezeigt, dass eine Umstellung auf weniger Erwerbsarbeitszeit in Wohlstandsgesellschaften nicht nur das individuelle Wohlbefinden fördern, sondern auch dem Prinzip der Suffizienz entsprechen können.

Gemeinsam mit Dezentrum und in Zusammenarbeit mit Schweizer Unternehmen, der Zivilgesellschaft und Institutionen entwickelt das CDE wünschenswerte Szenarien für innovative und resiliente Arbeitszeitmodelle und führt ein iteratives Experiment durch.

Projektaktivitäten

  • Mit der Szenariotechnik werden wünschenswerte Zukunftsvisionen entwickelt und abgeleitet davon Experimente gestartet, die KMUs adressieren oder aber gesellschaftliche Interventionen (z.B. Beiträge zur öffentlichen Debatte) oder institutionelle Aspekte umfassen.
     
  • Durch standardisierte Befragungen werden die entwickelten Szenarien hinsichtlich ihrer Erwünschtheit validiert.
     
  • Entwickeln eines Rahmenmodells über die Zusammenhänge zwischen Arbeitszeit-Wohlstand-Ressourcenverbrauch mit Hauptfokus auf makroökonomische Fragen und wechselseitigen Abhängigkeiten mit wichtigen gesellschaftlichen Systemen wie beispielsweise den Sozialversicherungssystemen.
Infobox
Finanzierung Stiftung Mercator Schweiz
Dauer August 2024 – August 2026
Partner

Dezentrum

Kontakt Dr. Christoph Bader

Dr. Stephanie Moser

Die Arbeitswelt der Zukunft erfordert Mut

Die Schweiz gehört in Europa zu den Ländern mit der höchsten Wochenarbeitszeit, aber auch dem höchsten Anteil Teilzeit-Arbeitenden. Darum stellt sich die Frage: Warum nicht die Arbeitszeit insgesamt verkürzen? «Eine Arbeitszeitreduktion könnte eine gerechtere Verteilung der verbleibenden Arbeit unter den Arbeitnehmenden ermöglichen», sagt Stephanie Moser vom CDE. Sie plädiert dafür, an neuen Modellen weiterzudenken. «Es interessiert uns zum Beispiel, ob und wie die Grenzen zwischen klassischer Erwerbs- und anderer Arbeit neu gedacht werden könnten. Wir sind ja nicht nur beruflich tätig, wir leisten auch viel unbezahlte, für die Gesellschaft jedoch sehr wichtige Arbeit. Wie könnte ein Modell aussehen, das diese beiden Kategorien besser vereinbart?»
Datum: 15 May 2025 | Quelle: uniaktuell