Von der Honigjagd zur Kastenimkerei
Ohne menschliches Zutun leben sowohl die Östlichen als auch die Westlichen Honigbienen in Hohlräumen von Bäumen. Ursprünglich wurde ihr Honig geerntet, indem man die wilden Waldbienenstöcke aufbrach – und so oft das ganze Volk zerstörte. Diese «Honigjagd», einst weltweit gang und gäbe, ist in Laos nach wie vor verbreitet.
Dank Schulungen und Sensibilisierungsarbeit – unter anderem durch das ehemalige Projekt The Agrobiodiversity Initiative (TABI) und das aktuelle Projekt Pha Khao Lao – «sammeln» in Laos heute bienenhaltende Kleinbäuer*innen vermehrt wild lebende Bienen zunächst in Klotzbeuten ein (siehe oben), bevor sie sie in selbst gezimmerte Kästen mit beweglichen Waben übersiedeln.
Die Verbreitung der Low-Tech-Bienenhaltung unter der ländlichen Bevölkerung ist zwar noch weit von der ausgefeilten Imkerei, wie wir sie kennen, entfernt, aber für Umwelt und Biodiversität äusserst wichtig: Projekte am CDE haben gezeigt, dass der Wald mehr geschont wird und die Agrobiodiversität zunimmt, wenn die ländliche Bevölkerung Bienen hält. Schliesslich erzielen die laotischen Imker*innen mit der Umstellung von Klotzbeuten auf Kastenimkerei auch deutlich höhere Erträge – und der Honig zeichnet sich durch bessere Qualität aus.
Ein grosses Hindernis bei der nötigen Förderung von moderneren Praktiken der Honigproduktion ist die schwere Wirtschafts- und Finanzkrise, in der die Volksrepublik – eines der am wenigsten entwickelten Länder – steckt.