Ostafrika

Farmers working dry land in Ethiopia
Foto: Hans Hurni


Ostafrika ist von den Folgen des Klimawandels stark betroffen. Dürren, Überschwemmungen und Ressourcenkonflikte schmälern die Möglichkeiten der lokalen Bevölkerung, ihren Lebensunterhalt zu sichern. Hinzu kommt, dass der globale Konkurrenzkampf um Land in den Ländern Ostafrikas seine Spuren hinterlässt: Landkäufe und Landnutzungsänderungen im grossen Stil erhöhen den Druck auf die Ökosysteme und beeinträchtigen die Chancen auf eine selbstbestimmte Entwicklung der Menschen vor Ort.

Die Dynamik des Umbruchs, die sozialen Unterschiede sowie politische und rechtliche Unsicherheiten vertiefen den Graben zwischen Gewinner*innen und Verlierer*innen des globalen Wandels.

Forschungsschwerpunkte

Die Forschung des CDE und seiner lokalen Partner setzt hier an: Sie verbindet die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen mit nationalen und lokalen sozio-ökonomischen Dynamiken sowie mit einer gerechten, integrativen Politikgestaltung. Ein wesentlicher Faktor dafür sind einerseits der Auf- und Ausbau von Wissen und Kapazitäten (capacity building), damit die Bevölkerung ihre eigene Entwicklung nachhaltig gestalten kann. Andererseits engagiert sich das CDE für faire Forschungspartnerschaften, die dem jeweiligen Kontext angepasst sind.

Mit partizipativen Methoden werden in den Forschungsaktivitäten wissenschaftlich fundierte Daten und Informationen erarbeitet, die in politische Entscheidungsprozesse einfliessen. Parallel dazu fördern die Projekte und Programme bewusst den Dialog mit Politik und Gesellschaft. Schwerpunkte bilden dabei folgende Themen:

  • Management und gerechte Gouvernanz von Wasser, Land und anderen natürlichen Ressourcen;
  • nachhaltige Ernährungssysteme und Ernährungssicherheit;
  • nachhaltige Regionalentwicklung und Raumplanung;
  • landwirtschaftliche Transformation unter besonderer Berücksichtigung des Trends, dass globale Player Entscheide treffen, welche die lokale Landnutzung beeinflussen („Telecoupling“).

News

Neues Projekt: Klimaresistente Kakao-Landschaften in Madagaskar

Landscape in the Haut Sambirano, Madagascar

Im Sambirano-Flusstal bauen Kleinfarmen hochwertigen Kakao an. Doch die Region ist zunehmend von schweren Wirbelstürmen bedroht. Hinzu kommen konkurrierende Interessen und weitere Krisen. Das Projekt zielt darauf ab, die lokalen Interessengruppen in die Entwicklung einer nachhaltig bewirtschafteten Landschaft im Sambirano-Tal einzubinden.

Forschungszusammenarbeit mit Afrika stärken

Die African Research Universities Alliance (ARUA) und The Guild of European Research-Intensive Universities haben 17 «Africa-Europe Clusters of Research Excellence» ins Leben gerufen. Darunter ist das «Sustainable Water and Land Ressource Management for Human Well-Being» unter der Co-Leitung des CDE und dem WLRC, Addis Ababa University.

Neues Netzwerk: CLOC Ostafrika

Der Cluster of Cooperation (CLOC) Ostafrika ist gestartet: Das Netzwerk fördert Nord-Süd-Partnerschaften für Forschung und Bildung. Es will die Kapazitäten stärken, die nötig sind, um die Ziele von UN-Agenda 2030 und Afrikas Agenda 2063 zu erreichen; mit der Förderung von Wissensgenerierung, Informationsaustausch und akademischer Zusammenarbeit.

Digitale Beratung für Kleinbauernfamilien in Afrika und Asien

Das neue Forschungs- und Innovationsprojekt «Agripath» von CDE, der Uni Lausanne, Grameen Foundation, icipe und Farmbetter Ltd, will mit digital gestützter landwirtschaftlicher Beratung nachhaltige Anbaumethoden von Kleinbauernfamilien in Afrika und Asien stärken und so deren Produktivität, Einkommen und Klimaresilienz verbessern.